Burg Are, Altenahr
Auf steilem Fels
Die Burg steht auf der felsenzerklüfteten Höhe eines Berges, dessen Ost- und Südseite steil aufsteigen. Stammsitz der Grafen von Are, wurde sie in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Theoderich von Are erbaut, kam im 13. Jahrhundert in kurkölnischen Besitz und erfuhr im 14. und 15. Jahrhundert noch viele Ausbauten.
Bergfried diente als Gefängnis
Der nicht mehr vorhandene Bergfried diente zeitweise als Kerker für "hohe Gefangene" der Kirche, Kölner Patrizier etwa, die sich den Machtbestrebungen ihres Erzbischofs widersetzt hatten. Im Jahre 1690 hielt die Burg den französischen Truppen neun Monate lang stand, bis diese sie zerstörten und einnehmen konnten.
Truppen nisteten sich ein
In den Ruinen nisteten sich kurkölnische Truppen ein, die die Gegend verunsicherten. Darum ließ Kurfürst Joseph Clemens die Mauern im Jahr 1714 im Einvernehmen mit den Dorfbewohnern sprengen. Die Ruinen wurden im 19. Jahrhundert zum Wahrzeichen der romantischen Ahr.
Grundriss in Form eines Vierecks
Der Grundriss der Höhenburg ist ein Viereck. An der Südseite der alte Torturm, daneben der Palast. Auf der spitzen Felskuppe in der Nordecke stand vermutlich der älteste Bergfried; nördlich davon umfangreiche Reste der Burgkapelle des 12./13. Jahrhunderts.
Kapelle der eigentliche Schatz der Burganlage
Unter Kunsthistorikern gilt die im romanischen Stil errichtete Kapelle als größter Schatz der einstigen Burganlage. Denn der auf kleinstem Raum errichtete Sakralbau war dreischiffig angelegt - für Burgkapellen im Rheinland aus dieser Zeit eine Besonderheit. Außerdem handelte es sich vermutlich um eine Doppelkapelle, also einen Bau mit einem Untergeschoss für das gewöhnliche Volk und einem Obergeschoss, von dem aus die Herrschaften in den Altarraum blickten.
Sanierung rettete Anlage vor dem Verfall
Nach zweieinhalbjähriger Sanierung, deren Kosten auf mehr als neun Millionen Euro geschätzt werden, wurde die Burg 1999 vor dem Verfall gerettet und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Wegen ihrer weltweiten kulturgeschichtlichen Bedeutung wurde die Burg im gleichen Jahr unter den Schutz der Haager Konvention gestellt.
"Krönender Ausblick"
Den steilen, aber kurzen Aufstieg krönt eine schöne Rundumsicht auf Altenahr und die den Ort umgebenden Weinberge.